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1287. August 10. Ratibor.

4. id. Aug.

Bischof Thomas erneuert die Bannsentenzen gegen Herzog Heinrich und erklärt gleichzeitig auch des Herzogs Diener, nämlich seinen Neffen, den Landgrafen (von Thüringen) Friedrich, Konrad Vogt von Reichenbach, Heinrich genannt de Lagow und andre populares, welche im Auftrage des Herzogs das Schloss der Kirche Ottmachau geschleift und dem Boden gleich gemacht hätten, als dem Banne verfallen, desgl. wegen beharrlicher Gemeinschaft mit einem Gebannten, dem sie zugleich auch Hülfe und Vorschub geleistet, Bernhard genannt von Camenz, Propst von Meissen und Pfarrer von Brieg, den Canonikus Sbrozlaus S. des Jaxa weiland Dompropst, und Mag. Ludwig aus dem Rathe des Herzogs, ferner wegen Vornahme gottesdienstlicher Handlungen an Orten, die mit dem Interdikt belegt waren, Wilhelm Abt von St. Vincenz, Sbrozlaus, Bernhard von Camenz, sowie die Pfarrer Joh. von Münsterberg, Balduin von Auras, Dietrich von Stadt Namslau, Johann von Siczow (Seitsch), Nic. v. Malicoviz (Malkwitz), Joh. de villa cruciferorum (Kreuzendorf), Joh. v. Vabeniz (Wabnitz), Bogumil de Prerichim (Preichau?), Heinr. v. Cirla (Zirlau), Joh. v. Sosno (Wolmsdorf?), Joh. genannt Sarde von Wirbno (Würben), ferner die vom Herzog eingesetzten (intrusi) Pfarrer Friedrich von Neisse, Nicolaus von Nemche (Nimptsch), Hartung von Bichina (Pitschen), Dietrich von Alt-Namslau, welche Letztere bereits früher als abgesetzt und gebannt proklamirt worden sind, endlich auch Jacob, Heinrich und Siegfried genannt v. Greifenstein, welche sich in Reichenbach, Grottkau und Vezwrozona für Pfarrer ausgeben, und ebenso alle Anderen, welche nach Vertreibung der richtigen Pfarrer sich haben intrudiren lassen.

Aus den Acta Thome bei Stenzel, Bisthumsurk. 246.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1886; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 3: Bis zum Jahre 1300. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.